Die Verkehrskrise kommt bestimmt!

Die Bewegungsfreiheit ist ein Bürgerrecht. Wachsende Überlastung der Strasse und Schiene ist eine unwiderlegbare Tatsache. 

Unser Wohlstand beruht nicht zuletzt auf der Verlässlichkeit des Verkehrs. Damit sie erhalten bleibt, sind Investitionen in die Zukunft nötig. Auch ein zu langsamer Ausbau der Transportinfrastrukur kann die Verkehrsprobleme eskalieren lassen. Niemand wird sehenden Auges das Risiko eines Verkehrskollapses eingehen.

Man realisiert nicht, dass die lokalen Verkehrsprobleme in einer Gemeinde oder Agglomeration, wie Stau, Lärm, Unfälle, usw., oft nur die Folge von der katastrophal falschen Verkehrspolitik des Bundes, Kantone und der Lokalbehörden ist, einer Seuche, die schon seit Dekaden die ganze Schweiz plagt.

Die Risiken vom Verkehrskollaps werden unzumutbar gross. Sie müssen auf breiter Front angegangen werden. Keine engstirnige Flickerei mehr! So weitermachen wie bisher ist keine Option. Es sollte uns allen Sorgen machen.

Jugendliches Aargau, wache nun endlich auf! Sonst wird uns mittels rGVK die Bewegungsfreiheit und Mobilität klamheimlich geklaut.

 

Die Welt wird sich nicht über ihren gegenwärtigen
 Krisenzustand hinaus entwickeln, indem sie dasselbe Denken anwendet, das die Situation geschaffen hat. - Albert Einstein

Die Lösung heutiger und künftiger Mobilitätsprobleme in der Schweiz braucht mehr als nur punktuelle Engpassbehebungen. Dies sind lediglich Symptome eines heranwachsenden Unheils. Die wahre, tiefe Ursache ist der seit Jahrzehnten sichtlich anwachsende Mangel an Verkehrsinfrastruktur. Erst, wenn es zum Kollaps kommt, werden Notmassnahmen ergriffen. Die Mehrheit der Politik und des Volkes verhält sich reaktiv, nicht vorausschauend, wie sie wünschenswerterweise müsste. Solange keine unbestritten dringende Notwendigkeit ansteht, wird nicht gehandelt sondern am 'business as usual', so lange wie nur möglich, festgehalten. So bleibt es abzuwarten, bis die Staustunden ins unerträgliche anwachsen und Züge und Busse notorisch überfüllt und verspätet sind. Die Idylle der 60-er, als man nach der Bahn die Uhr stellen könnte und neue Autobahnen die intakte Landschaft durchkreuzten, ist schon lange vorbei. Schade, aber leider nicht zu ändern, schon gar nicht auf lokaler oder kantonaler Ebene. Erst wenn ein Meinungsumschwung, ein Paradigmawechsel mehrheitsfähig wird, erst wenn die bisher eingefleischten Tabus und Blockaden in der nationalen, kantonalen und örtlichen  Raum- und Verkehrsplanung durch vernünftigen Pragmatismus verdrängt werden, kann eine Besserung erwartet werden. Bis dann wird es immer schlimmer...

Mobilität Kanton Aargau

Der Kanton Aargau geht die zunehmenden Probleme mit der Mobilität mittels der Mobilitätsstrategie "mobilitätAARGAU" an, die am 13. Dezember 2016 beschlossen wurde und die kantonale Verkehrspolitik für die nächsten zehn Jahre mit einem Planungshorizont bis 2040 aufzeigt. Wie weit sind wir heute? Wie sieht die Planung aus? Das versucht diese Seite zu zeigen.

Strategie ‘MOBILITÄT AARGAU’
  1. mit Raumkonzept Aargau abstimmen
  2. Nutzung des Verkehrsangebots fördern
  3. Verkehrsinfrastrukturen  bauen, betreiben und erhalten

Das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau schafft wichtige Rahmenbedingungen für einen lebenswerten und wirtschaftlich starken Kanton Aargau. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um die Verkehrsinfrastrukturen, die Raumentwicklung, die Energie sowie um die Natur und Umweltbelange.

OASE

(Historischer Exkurs)
Mehr Menschen, mehr Arbeitsplätze, mehr Mobilität – das regionale Gesamtverkehrskonzept Ostaargau OASE war die vorläufige Antwort des Kantons auf diese Herausforderungen.  OASE bedeutete für Siggenthal eine massive Mehrbelastung mit Schwer- und Individualverkehr, begleitet von markanten Schadstoff- und Lärmemmissionen. Bei einer Investitionssumme von rund einer Milliarde Franken konnte es nicht sein, dass mehrere dicht besiedelte Dörfer im Siggenthal als Verlierer dastehen. 

Die IG OSN verlangt echte Entlastungen für das Siggenthal, sei dies mit einer Untertunnelung oder einer Umfahrung. oase-siggenthal.ch/

Da das Projekt OASE am Widerstand der betroffenen Gemeinden und deren Bevölkerung gescheitert ist, begann BVU neu und definierte ein neues Partizipativverfahren (siehe FAQ), statt damaliger Vernehmlassung. In der Letzteren gab es u.a. :

Offener Brief an Departement Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau vom 12.1.2020

In “Raumentwicklung Aargau“ steht: …“Der Kanton Aargau ist attraktiver Wirtschafts-, Wohn- und Lebensraum. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, ist eine abgestimmte Entwicklung dieser Räume wichtig.“ OASE war dem Anspruch “Regionales Gesamtverkehrskonzept (rGVK) für den Ostaargau mit Zeithorizont 2040“ nicht gerecht.

Die Verkehrsinfrastruktur Ostaargau lässt sich auf den engen Raum Baden-Brugg nicht reduzieren.  

Bloss einen Ausschnitt strategisch zu planen gelingt kaum. Die geplante Strassenentwicklung jenseits der aargauischen Kantons- und Landesgrenze wird durch die angelegten “Scheuklappen Baden-Brugg“ ausgeblendet und ignoriert.  Der “Kantonale Richtplan“, hält fest:

…“D. Das Kantonsstrassennetz ist auf die Auswirkungen der grenznahen Hochrheinautobahn A98 in Deutschland abzustimmen.

    E. Der Kanton Aargau setzt sich dafür ein, dass die A98 in Deutschland bis zur A50 bei Glattfelden, Kanton Zürich, verlängert wird.“…

Trotz der enormen und guten Planungsarbeit spürte man in OASE nichts davon. Das künftige Verkehrsaufkommen zwischen der deutschen A98 und der A1 / A3 lässt sich durch Ostaargau mit dem Martinsbergtunnel bestimmt nicht optimal durchschleusen.

Könnte etwa eine neue Transitverbindung mit Tunnels, Brücken und überwachsenen Strassentarnabdeckungen nicht nur Brugg und Baden, sondern auch die übrigen betroffenen Agglomerationen unter minimaler Landschaftsbeeinträchtigung nicht wirksamer entlasten? Könnte vor Untersiggenthal, wo die bestehende Strasse von Koblenz nach Ost-Süd-Ost abbiegt, ein neuer Anschlusspunkt entstehen? Wäre der zweite Anschlusspunkt in Hausen am bestehenden Autobahnzubringer vorstellbar? Wäre diese kürzeste Autobahnverbindung A98-A1/A3 (s. Pfeil) vielleicht einer näheren Analyse wert?

Das BVU schuldet bis heute eine Antwort darauf, warum es diese Idee nicht als mögliche Variante in die Planung aufnimmt.  Wegen "Perimeter" sind Brugg, Baden und unteres Aaretal getrennte "Teilprojekte". Die Realität sieht anders aus. Eine mögliche Unterquerung vom Wasserschloss ist für die Planer ein 'blinder Fleck'. Ohne grossräumige Planungssicht kann kein optimales Gesamtverkehrskonzept entstehen.

Diese Variante wird wahrscheinlich die Städte Baden und Brugg sowie Siggenthal, Surbtal und Zurzibiet entlasten und alle anderen Tunnelvarianten erübrigen.