Potemkinsches Dorf

Die 'breite Abstützung' vom rGVK ist nur ein Potemkinsches Dorf: Fassade, nichts dahinten. Die Mehrheit der Teilnehmer in den 'Gefässen' des Prozesses ist eine Handvoll von den regierenden Behörden ausselektierter, überwiegend folgsamer Leute. Sie vertreten nicht das regierte Volk. Die Bürgergemeinschaft äussert sich bemerkbar in Gruppierungen, wie z.B. IG OSN. Deren Stimmen aber wurden ignoriert, absichtlich unterdrückt. Die E-Partizipation ist ein BVU Armutszeugnis. Man verpasste es, vermutlich nicht ohne Absicht, breite Öffentlichkeit für rGVK zu begeistern, oder zumindest zu interessieren. Junge sind kaum dabei, Inputs sind nicht berücksichtigt. Das 'Prozess' entpuppt sich als eine clever geplante Show, mit dem Kompars und Klaque höriger Gemeindebehörden, aufwendig inszeniert zwecks Überrumpelung ahnungsloser Einwohnerschaft, auf deren Kosten es gilt, Vorteile für die Stadt Baden herauszuschlagen. Das autokratisches Gehabe vom BVU ist zutiefst antidemokratisch und lässt sich nicht korrigieren. Man müsste es klar enthüllen und hart dagegen kämpfen.

In die Vorbereitung zur MoK sollten neue Lösungsideen gebracht werden. Die Zerstückelung der Ostaargau auf immer kleine Planungsgebiete (verteile und herrsche!) verunmöglicht, für die ganze Agglomeration um Badener Klus eine Lösung zu finden, die lautet: Grossräumig zu umfahren! Einzig bei der Nummernschilderfassung wurde  der Perimeter etwas grösser. Eine Gesamtlösung mit Perimeter-Scheuklappen in kleinen Teilräumen zu suchen ist törricht. Der Nord/Süd-Verkehrsstrom zwischen A98 und A1/A3 sollte, ostlich und westlich vom Raum Baden kanalisiert werden, in die Korridore zwischen benachbarten Agglos Zürich und Brugg, durch adäquaten Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, wie z. B. Lägerntunnel (Wehntal / Otelfinger Kreuzung) und Wasserschlossunterquerung (Chämihütte / Hausen, Zubringer zur Verzweigung Birrfeld), zusammen mit Moblitätsmanagementmassnahmen, wie z.B. Mobility Pricing. Was heute als unrealistische Utopie unmöglich erscheint, kann bis 2040 durchaus nötig und möglich werden.

Facit: Einzige Forderung, welche alle Gemeinden in der Umgebung von Baden an Kanton stellen und darauf beharren müssten, ist ein rGVK, welches ihnen DTV<15'000 im 2040 garantiert (wie es den Siggenthaleinwohnern anslässlich Bauplanung der Siggenthaler Brücke vor mehr als 30 Jahren (1993) vom Kanton schriftlich versichert wurde, bis heute unerfüllt bleibt und den heutigen Vertrauensbruch erklärt).

Es zeigt sich immer deutlicher, dass in der Vergangenheit eine Menge Fehlentscheide bezüglich der Verkehrsinfrastruktur gemacht worden ist. Nur wenige realisieren, welche massiven Verluste es für die Wirtschaft und Gesellschaft zur Folge hat. Paradoxerweise "schluckt" man es. Solange solche Fehlentscheide passieren, trägt die ganze Bevölkerung die Konsequenzen.

So! Die dritte Runde der E-Partizipation ist vorbei. Es gab eine böse Überraschung: Die Möglichkeit, mehrere online Antworten zu jedem der erfassten Kommentaren zu schreiben, wurde als 'technischer Fehler' grundlos wegkorrigiert. Alle in den zwei Runden vorher erfassten Antworten sind unsichtbar gemacht worden. Hofffentlich hat die PL eine plausiblere Begründung, als es bisher von BVU getönt hat...

Der Bundesrat wacht auf, hat den Handlungsbedarf erkannt und will 13 Mld. CHF in die Nationalstrassen investieren sowie weitere 1.5 Mld. CHF in andere Strasseninfrastruktur investieren. Das Parlament muss sich damit befassen. Dagegen regt sich natürlich Widerstand gewisser Kreise auf, die bereits mit einem Referendum drohen. 

Wie passt sich die aargauische Verkehrsplanung an? 

Die zweite Mobilitätskonferenz (MoK) ist für mehrere Teilnehmer eine Enttäuschung gewesen.

Die Überlastung der Verkehrsinfrastruktur ist Tatsache. Relativ zum Bevölkerungs- und Siedlungszuwachs gibt es immer weniger Strassen- und Schienenkapazität. Seit Dekaden ist das Problem tabuisiert und niemand wagt es anzusprechen. Es fehlt der Mut und politischer Wille. Falsche Ausflüchte und Parolen, dass eine neue Strasse den Verkehr anzieht, sind lächerlich. Man macht Detailanalysen, bastelt an kosmetischen Massnahmen und plant an wirksamen Lösungen vorbei. Gewisses Wachstum als Grundlage unseres Wohlstandes ist weiterhin anzunehmen. Bleibt also nur, die Verkehrsinfrastruktur damit in Einklang zu bringen. Es fehlt nicht an Geld, nur an der Entschlossenheit, in die Verkehrsinfrastruktur viel mehr als bisher zu investieren. Bis man umdenkt, wird sich die Lage trotz allem weiter verschärfen. Dabei geht wertvolle Zeit auf Kosten der jungen Generation verloren.

Hoffentlich erwacht man, bevor es zum Verkehrkollaps kommt. Sollte die Mitwirkung nur zur Alibiübung für BVU werden?! So wäre ein Flopp vorprogrammiert.

Diese erste ePartizipation ist beendet. Man kann keine Beiträge mehr erfassen, aber alle erfassten lesen und evtl. rauskopieren, unter diesem Link:

partizipation-gvk-baden-umgebung.ag.ch/de/mok/participant

www.ag.ch/de/verwaltung/bvu/mobilitaet-verkehr/mobilitaet/gesamtverkehrsplanung/gesamtverkehrskonzept-region-ostaargau/regionales-gesamtverkehrskonzept-ostaargau-projekte-raum-baden-und-umgebung/mobilitaetskonferenz-1

So läuft die Partizipation ab

Die Partizipation mit ihren verschiedenen Gremien und Gefässen ist eng mit dem Planungsprozess des GVK Raum Baden und Umgebung abgestimmt. Die Erkenntnisse aus der Partizipation fliessen laufend in die Fachplanungen ein.

www.ag.ch/de/verwaltung/bvu/mobilitaet-verkehr/mobilitaet/gesamtverkehrsplanung/gesamtverkehrskonzept-region-ostaargau/regionales-gesamtverkehrskonzept-ostaargau-projekte-raum-baden-und-umgebung/partizipation

Fakten & Folgerungen

Die OASE (mit Martinsbergtunnel) war eine für die Bevölkerung unakzeptable Lösung, obwohl BVU viel guter  Arbeit leistete. Einen weiteren Flop will niemand.

Aargau ist ein Verkehrsengpass, eine Drehscheibe zwischen den dicht besiedelten Gebieten und Wirtschaftsräumen östlich und westlich sowie nördlich und südlich des Kantons.

Die Wirtschaft ermöglicht der Bevölkerung nach Wohlstand zu streben. Dies ist jedes Schweizers unveräusserliches Grundrecht. Der Bund und Kantone sind den Bürgern dafür gesetzlich verpflichtet.  

Güter- und Personentransport ist und bleibt das Rückgrat der Wirtschaft. Weder aargauische Unternehmen noch deren Beschäftigten sollen unter Transportproblemen leiden müssen.

Die Mobilität ist ein wichtiger Indikator für Wohlstand gehört als Bewegungsfreiheit zu den Freiheiteten, welche der Staat jedem Bürger zu gewähren hat.

Der Staat, als Garant bürgerlicher Freiheiten, vernachlässigt den Verkehrsnetzausbau sträflich seit Jahrzehnten. Der Strassenneubau ist ‘Tabu’. Dieses verhängnisvoll falsche Paradigma muss sich ändern, wenn kollapsähnliche Zustände auf der Strasse und Schiene nicht kommen sollen.

Wachsende Bevölkerung bedeutet überproportionales Verkehrsbedarfswachstum (PKW 's 1969: AG121..., / 2022: AG590… = ca. 5x in 50 Jahren).

Wenn eine Strasse zwischen A und B mit einem DTV 20'000 (durchschnittlicher täglicher Verkehr) überlastet ist, wird eine zweite, gleichwertige AB-Strassenverbindung den DTV etwa halbieren.

Wenn es zu Strassenüberlastung kommt, gibt es zu wenig Strassenraum für die Fahrzeuge. Die Land- und Stadt-Strassen sind vor allem zum Fahren da. Velo- und Fussgängerwege beseitigen keine MIV- und ÖV-Staus. Zuerst sollen Kernprobleme und nicht Nebensachen gelöst werden.

Langsamfahrt in einem Strassenabschnitt lässt weniger Fahzeuge pro Zeiteinheit durch und führt somit zu Stau. Falsche Lösungsmassnahmen sind: ‘Verkehrsberuhigung‘ (bis zum Stillstand?), Velo- u. Fussgängerwege (als Strassenersatz?), Flickerei an akuten Brennpunkten statt ein genereller Gesamtplan. 

Nur breite Publizität, öffentlicher Druck auf die Politik und Verwaltung, kann suboptimale Lösungen verhindern. Der OASE-Flop entstand hinter geschlossener Tür, ohne Partizipation Betroffener. 

Zu kleiner Rrojekt-Perimeter verringert Realisierungschancen einer Gesamtlösung. In einem kleinen Funktionsraum kaum Lösbares kann grossräumiger gelöst werden.

Ohne weitsichtige Einbezug von neuen Technologien (Wasserstoff, KI, usw., Beispiel: www.epfl.ch/labs/luts/research/research-projects/ ) wird das Planergebnis ‘kurzsichtig’ geraten.

Schikanen sind kleinliche, böswillige Quälereien für die Fahrer. Sie machen den Verkehr nicht fliessender und sollen aus Land- und Urban-Strassen entfernt werden. Signalisation genügt.

Benötigt wird Mut zur Vision, keine schmalspurigen Lösungen. Das Geld muss heute in die Zukunft investiert werden, aber richtig!

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